Foto: Angelika Katzer
Georg Katzer war ein Unangepasster. Er gehörte zu den scharfen Beobachtern unserer Gesellschaft, mit der er sich künstlerisch immer wieder auseinandersetzte – zuletzt in seinem Auftragswerk „discorso“, in dem er „die verloren gehende Diskursivität“ thematisiert.
1978 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste in Ostberlin gewählt, wo er nicht nur eine Meisterklasse in Komposition unterrichtete, sondern 1980 auch das erste Studio für Elektroakustische Musik in der DDR gründete, dessen künstlerischer Leiter er bis 2005 war.
Zu seinen wichtigsten Werken zählen die oratorischen Szenen „Medea in Korinth“, die im Jahre 2000 auf ein Libretto von Christa und Gerhard Wolf entstanden sind. Im Fokus steht hier aber nicht die Kindsmörderin, sondern die Problematik der Geflüchteten mit ihren Schwierigkeiten in der fremden Gesellschaft.
Gestern, am 7. Mai, ist Georg Katzer im Alter von 84 Jahren gestorben.