Am 18./19. Oktober fand im Berliner Abgeordnetenhaus die diesjährige Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrats statt – mit Spannung erwartet, denn es war Wahljahr. Gewählt wurden der Präsident, drei Vizepräsidenten sowie 14 weitere Präsidiumsmitglieder. An der Spitze des Verbandes gab es keine Überraschungen: Der amtierende Präsident Martin Maria Krüger stellte sich erneut zur Wahl und wurde – ohne Gegenkandidaten – mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Ebenfalls bestätigt wurden Hartmut Karmeier (DOV) und Udo Dahmen (Percussion Creativ) als Vizepräsidenten. Neu im Dreierbund ist Ulrike Liedtke (Konferenz der Landesmusikräte), die allerdings zuvor schon Präsidiumsmitglied war. Ulrich Kostenbader hatte nicht mehr kandidiert und wurde von der Versammlung einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.

Erfreuliches Ergebnis der Präsidiumswahl: Enjott Schneider, Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA und Präsident des Deutschen Komponistenverbandes, hatte erstmals kandidiert und wurde mit hoher Stimmenzahl in das Gremium gewählt. Neu sind hier außerdem Rüdiger Grambow (Bund Deutscher Zupfmusiker), Gerhard A. Meinl (Bundesverband der deutschen Musikinstrumentenhersteller), Moritz Puschke (Deutscher Chorverband), Ulrich Rademacher (Verband deutscher Musikschulen), Dörte Schmidt (Gesellschaft für Musikforschung), Reiner Schuhenn (Allgemeiner Cäcilienverband für Deutschland) und Peter Stieber (Landesmusikrat Rheinland-Pfalz).

Weitere Mitglieder des Präsidiums sind:

Jens Cording, Gesellschaft für Neue Musik
Kapt. Ernst Folz, Landesmusikrat Bremen
Dieter Gorny, Bundesverband Musikindustrie
Dr. Eckart Lange, Landesmusikrat Thüringen
Wilhelm Mixa, Deutscher Tonkünstlerverband
Wolfhagen Sobirey, Landesmusikrat Hamburg

Am Vortag hatte es unter dem Generalthema „Öffentliche Förderung des Musiklebens“ eine Podiumsdiskussion sowie Dialogforen gegeben, die sich mit der musikalischen Bildung, Musikberufen, Musikwirtschaft und Laienmusik beschäftigten. Ziel war es, aus den Diskussionen heraus Vorschläge und Ideen für ein „Grünbuch“ zu entwickeln, das der Deutsche Musikrat zeitnah erstellen will. Es soll zur neuen Legislaturperiode Anregungen und Diskussionsbeiträge zur Musikförderung enthalten. Hierzu wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit den Inhalten des Grünbuchs intensiv beschäftigen soll. Neben anderen Ergebnissen zeigte es sich, dass alle Arbeitsgruppen früher oder später auf das Bildungsthema zu sprechen kamen und dieses zur zentralen Forderung machten. Dabei sollte, so das „Dialogforum Musikalische Bildung“ diese als Teil eines Gesamtbildungskonzeptes gesehen werden, in welchem sie einen angemessenen Platz erhalten müsse.